Film- und Videoclub Ansbach

Berlin, Berlin – wir waren in Berlin !!

Schon sehr früh um 6 Uhr holte uns unser Fahrer Mathias von der Fa. Rattelmeier am Bahnhofparkhaus ab. Alle waren rechtzeitig da, so dass wir pünktlich starten konnten. In Schwabach gabelten wir dann noch die fehlenden 5 Mitfahrer auf.

 

Es ging durch herrlich frühlingshafte Landschaft entlang der A 9 in Richtung Berlin. Auf der Straße war wenig Verkehr und wir hatten noch ein wenig Zeit zu dösen, da wir doch alle sehr zeitig aufgestanden waren. Am Autobahnrasthof Hirschberg legten wir unsere erste Rast ein, denn der Busfahrer muss ja schließlich seine Fahrtzeiten einhalten. Peter und ich hatten frische Brezen und geräucherte Bratwürste besorgt, dazu gab es Sekt und Organgensaft um auf unsere Jubiläumsreise anzustoßen. Die lecker von Ilse und Elsbeth gestrichenen Butterbrezen schmeckten vorzüglich zu den Bratwürsten.

 

Frisch gestärkt und auch um die Zeit zu vertreiben, verteilten wir dann im Bus ein Quiz an unsere Mitfahrer. Peter und ich hatten uns ca. 20 Fragen einfallen lassen. Politische Fragen über Berlin, Berlin im Allgemeinen und über unseren Filmclub. Das kam recht gut an. Denn wir hatten uns einige sehr lustige Fragen ausgedacht wie z. B. die Frage Nr. 9: nach dem Namen der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion „Bündnis90/Die Grünen“: Göring-Eckardt oder Müller-Thurgau oder Leutheusser/Schnarrenberger. Natürlich war die erste Antwort „Göring-Eckardt“ richtig. Sieben Teilnehmer hatten die gleiche Punktezahl, so dass wir losen mussten. Die Siegerin, Christine Laßmann, gewann eine Flasche Sekt.

Die Stimmung war recht gut und ziemlich pünktlich kamen wir bei den Filmstudios in Babelsberg an. Das Studio Babelsberg ist das älteste Großatelierstudio der Welt (Geburtsjahr 1912) und bietet als Europas größter Studiokomplex (28.000m² Innen- und 17.000m² Außenfläche) internationalen Produzenten wie Ernst Lubitsch, Fritz Lang, Josef von Sternberg, Alfred Hitchcock, Billy Wilder, Wolfgang Staudte, Volker Schlöndorff, Roman Polanski, Quentin Tarantino, Tom Tykwer, Roland Emmerich usw. hervorragende Möglichkeiten.

 

Namhafte Schauspieler sind in Babelsberg zu Weltstars geworden: Pola Negri, Lilian Harvey, Emil Jannings, Marlene Dietrich, Armin Mueller-Stahl, Christoph Waltz und viele mehr. Nationale und auch internationale Produktionen wie: Der letzte Mann, Metropolis, Der Blaue Engel, Die Drei von der Tankstelle, Die Feuerzangenbowle, Der Pianist, V wie Vendetta, Das Bourne Ultimatum, Die Bourne Verschwörung, The International, Operation Walküre, Der Vorleser, Inglourious Basterds, das Grand Budapest Hotel oder Tribute von Panem um nur einige wenige zu nennen, haben hier großes Kino produziert. Internationale Stars wie Kate Winslet, Matt Damon, Natalie Portman, Tom Cruise, Brad Pitt, Orlando Bloom, Tom Hanks, Halle Berry und Hugh Grant geben sich die Klinke in die Hand. Damit hat das Studio Babelsberg seit 2002 insges. 40 Oscar-Nominierungen und 14 gewonnene Oscars vorzuweisen.

 

Unser Studioführer – ein netter junger Mann – stand schon bereit und zügig ging es durch die „Allee der Giganten“ zu den einzelnen Attraktionen. Wir konnten den Handwerkern über die Schulter schauen wie Requisiten bzw. Kostüme erstellt wurden. Von den Maskenbildner erfahren wie mit Filmblut gearbeitet wird oder sich hässliche Narben ins Gesicht schminken lassen bzw. von den Kunstmalern lernen, wie mit Farbe und Pinsel perfekte Illusionen entstehen. Wir waren zu Besuch beim „Sandmännchen“ und konnten Stuntmans bei ihrer „Action“ zuschauen. Gut gefielen uns auch die Filmtiere, die wir live und in den einzelnen Werbespots bewundern konnten. Uns wurde gezeigt wie Hühner,  Ponys und Hunde dressiert werden und wie eine Fernsehsendung entsteht. Für ultimativen Nervenkitzel sorgten das 4D-Actionkino, das weltweit erste interaktive XD-Erlebniskino im Dome of Babelsberg sowie das Original-Filmset U-Boot "Boomer". Natürlich waren auch die Schauspieler vom GZSZ anwesend und verteilten Autogramme.


Kurz vor 18 Uhr ging es dann weiter zum Hotel in der Friedrichstraße. Im „Maritim-proArte-Hotel“ einem großzügigen, modernen Hotelkomplex wurden wir schon erwartet. Peter und ich waren im 10. Stock untergebracht und hatten einen traumhaften Blick über die Dächer von Berlin.

 

Wir hatten Hunger, aber die Friedrichstraße bietet für jeden Geschmack etwas. Wir landeten in der „Deponie“ einem typisch Berliner Lokal direkt unter den S-Bahnbögen, wo vor 15 Jahren noch die russischen Panzer ”deponiert” waren, gab es in gemütlicher Atmosphäre Berliner Spezialitäten. Die Portionen von Eisbein auf Sauerkraut mit Erbspüree und Salzkartoffeln, Berliner Pferdeäppel bzw. Berliner Krautwickel waren riesig und echt lecker. Nach einem kurzen Schlummertrunk an der Hotelbar fielen wir fast ins Bett. Ein langer, aber auch sehr anstrengender Tag war zu Ende.

 

Am nächsten Morgen wurden wir mit einem traumhaften Frühstück überrascht. Es blieben keine Wünsche offen, sogar der Sekt war im Preis mit inbegriffen. Mind. 20 verschiedene Brote und Brötchen. Geräucherter Lachs, versch. Fische, Käse, Wurst – einfach alles was das Herz begehrte. Die Eierspeisen wurden frisch zubereitet. Schade, dass wir am Morgen so wenig essen konnten.

 

Um 9 Uhr erwartete uns schon Jacqueline unsere Berliner Reiseführerin am Bus. Es ging 3 Std. quer durch Berlin. Nachdem um diese Zeit scheinbar noch alle Berliner schlafen, hatten wir keine Staus und konnten zügig die einzelnen Sehenswürdigkeiten abfahren, immer frech kommentiert von unserem echt Berliner Mädel, die stimmungsvoll auf Berliner Art ihren Kommentar abgab. Jacqueline kam mit ihrer etwas schnotterigen Art super an. Viel zu schnell verging die Zeit, aber wir hatten sehr viele der wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Gesicht bekommen.

 

Danach hatte jeder Zeit zur freien Verfügung. Wir beschlossen ins „DDR Museum“ gleich hinter der Museumsinsel an der Spree zu gehen. Dort konnten wir anhand der Ausstellungsstücke das etwas andere Leben in der DDR nachvollziehen. Ein Museum zum Anfassen. Wir konnten im Trabbi Platznehmen aber auch sehen mit welchen Tricks im Osten der Kaffee gestreckt wurde. Die Idee hatten aber viele Besucher gehabt, denn es war leider sehr gut besucht und dadurch furchtbar voll.

 

Nach einem kurzen Kaffee (mit Kuchen) gönnten wir uns noch eine einstündige Spreefahrt. Vorbei an den verschiedenen Regierungsgebäuden quer durch Berlin. Der Kommentar zur Fahrt kam diesmal nicht vom Band, sondern wurde von einem netten jungen Mann live gesprochen. Sehr schön !

 

Wir hatten abends Karten für die Show „The WILD – nicht von dieser Welt“ bereits vorab übers Internet für den Friedrichstadt-Palast gebucht. Also kurz frischmachen, umziehen und dann ging es zum Abendessen. Diesmal gab es Steaks im Maredo. Lecker ! Der Friedrichstadt-Palast lag nur noch einige Meter um die Ecke, so dass wir gemütlich alles zu Fuß laufen konnten. Die Plätze waren prima. Die Sicht sehr gut und die Show erstklassig ! Naja, die Pudelshow hätte nicht unbedingt sein müssen, aber dafür waren die Artisten aller erste Sahne. Einen roten Faden in der Show konnte ich zwar auch nicht entdecken (ist bei Revue auch nicht geplant), aber dafür waren die Bühnentechnik, die Lichteffekte, die Musik, die sexy Kostüme und die Bodies der Tänzer und Tänzerinnen grandios – sehr modern und archaisch, skurril und futuristisch. Eine gelungene Mischung von Tanz, Gesang und Akrobatik.

 

Unseren Schlummertrunk nahmen wir dann in der StÄV (Ständige Vertretung). Einem Lokal, das uns bei unseren Filmaufnahmen zu „Jakob Maria Mierscheid“ schon als Filmkulisse gedient hatte. Naja, bei so kleinen Kölsch brauchten wir schon einige mehr um unseren Durst zu löschen.

 

Am nächsten Tag war Politik angesagt. Pünktlich 9.15 Uhr trafen wir am Reichstag ein. Geschlossen gingen wir dann – genauestens kontrolliert von den Sicherheitsleuten – zum Vortrag auf die Besuchertribüne des Plenarsaals. Dort erfuhren wir Wissenswertes über Aufgaben, Arbeitsweise und Zusammensetzung des Parlaments sowie über die Geschichte und Architektur des Reichstagsgebäudes. Schade, dass z.Zt. keine Plenarsitzung war. Aber auch in den Sitzungswochen hätten wir wahrscheinlich nicht teilnehmen können, denn die sind immer nur mittwochs, donnerstags und freitags.
Danach gab es noch ein sehr informatives Gespräch mit Robert Spanheimer, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter und Referenten des MdB Josef Göppel über die Arbeit der Abgeordneten im allgemeinen und von Herrn MdB Göppel im besonderen. Ein Besuch der Kuppel des Reichstages war im Anschluss auch möglich. Anschließend waren wir zu einem Imbiss ins Paul-Löwe-Haus (gleich gegenüber) eingeladen. Es gab wahlweise Putenmedaillons mit Reis und Karottengemüse oder Nudeln mit Tomatensoße. Naja, vom Hocker hat uns das Essen nicht unbedingt gehauen, aber dafür waren die Getränke kostenlos.

 

Um 14 Uhr starteten wir wieder Richtung Ansbach. Die Fahrt verlief ruhig bis auf einen kleinen Stau, den unser Fahrer Mathias geschickt umfuhr. Aber die Idee von der Autobahn abzufahren hatten viele. Deshalb hat uns der Stau doch einige Zeit gekostet, so dass wir erst so gegen 19.30 Uhr in Plech im Gasthof „Traube„ eintrafen. Unser Abendessen hatten wir vorab schon telefonisch bestellt, so dass die reichlichen und typisch fränkisch guten und preiswerten Gerichte schnell serviert wurden. Vom Wurstsalat über Schnitzel und Fränk. Bratwürsten - 3 Stück für 5 € - war alles geboten. Ein typischer fränkischer Familienbetrieb, den man gerne weiterempfehlen kann.

 

Kurz vor 22.30 Uhr trafen wir dann wieder am Bahnhofsparkhaus bei unseren Autos ein. Drei sehr schöne, ereignisreiche aber auch anstrengende Tage waren vergangen. Wir denken aber sehr gerne an den gelungenen und perfekt organisierten Ausflug nach Berlin anlässlich des 50 jährigen Jubiläums des Film- und Videoclubs Ansbach zurück und können allen die nicht dabei waren nur sagen, da habt ihr was versäumt - Berlin ist immer eine Reise wert !